GESCHICHTE DER GEMEINDE

Die erste Erwähnung der ursprünglich im Jahre 1726 gegründeten Holzfällersiedlung erfolgte im Jahre 1710. Dank des damals noch reichlichen Vorkommens von Rotwild erhielt sie den Namen Rehberg – Srní. Die typische Böhmerwaldvolksarchitektur repräsentieren hier Holzhäuser, die auf steinerne Untermauerungen aufgebaut sind und deren Wände durch Holzschindel geschützt sind. Auch die Kirche der hl. Dreifaltigkeit ist auf der Wetterseite mit Schindeln gedeckt. Srní und seine Umgebung sind auch Schauplatz einiger Erzählungen und Romane des Schriftstellers Karl Klostermann, der sich hier häufig aufhielt. Die ersten Bewohner des Königlichen Forstes waren die „Künischen Freibauern“ („künisch“ leitet sich von „königlich“ ab), die der königlichen Kammer direkt unterstellt waren. Zu ihren Pflichten gehörte hauptsächlich der Grenzschutz. In der Umgebung von Srní gab es viele Wassermühlen (Sägemühlen, Getreidemühlen und Hammermühlen). Karl Klostermanns Cousine z. B. stammte aus einer solchen Mühle und er besuchte sie dort sehr häufig. Im Zeitraum von 1700-1799 entstanden hier Glashütten wie Zelená Hora (Grünberg), Hrádky (Schlösselwald), Paštì (Waid) und Antýgl. Die dort produzierten Glasperlen wurden meist nach Übersee exportiert, hauptsächlich für die Indianer. Später ersetzte Fürst Schwarzenberg die Glasmacher durch Holzfäller. Zur schnellen Entwicklung der Gemeinde Rehberg trug vor allem der Chinitz-Tettauer Schwemmkanal bei, der schon nach zwei Jahren Bauzeit fertig war. Weiter wurden das Pfarrhaus, der Friedhof, die Schule, die Post sowie die Polizeistation für die „Finanzer“ und das Armenhaus gebaut. 1910 lebten in der Gemeinde Srní 1734 Menschen. Die Bewohner bauten Getreide und Kartoffeln an und auf den Weiden grasten an die 4 200 Stück Fleischrinder.